Bewerbe

European Youth Olympic Festival (EYOF) Kunstturnen

24. bis 30. Juli 2022 | "Banska Bystrica, Slowakei"

Starke EYOF-Zwischenbilanz

Im Vorfeld des Europäischen Olympischen Jugendfestivals (EYOF), das seit Sonntag, den 24.7. im slowakischen Banská Bystrica ausgetragen wird, war nach den starken Leistungen in den Qualifikationswettkämpfen schon intensiv darüber diskutiert worden, wie weit sich die VTS-Teilnehmer:innen wohl in die europäische Spitze hineinturnen könnten. Und die Erwartungen wurden denn auch in vollem Umfang erfüllt:

So turnte Gino Vetter (TS Lustenau) am Dienstag mit 77,80 Punkten einen hervorragenden Mehrkampf und platzierte sich im 92-köpfigen Starterfeld auf dem ausgezeichneten 11. Rang. Damit schrammte er um gerade mal 0,05 Punkte an den Top Ten vorbei und war der klar beste Turner des ÖFT-Trios. Und nachdem auch der Steirer Nicolas Ivkic (Platz 23) und der Wiener Alfred Schwaiger (Platz 26) sehr ansprechende Mehrkampfergebnisse erturnten, gelang Gino & Co in der Teamwertung der famose 8. Platz – das beste EYOF-Mannschaftsergebnis aller Zeiten des ÖFT!

Als Draufgabe qualifizierte sich Gino mit der drittbesten (!) Note souverän für das am Samstag stattfindende Barrenfinale und verpasste am Boden um lediglich 0,1 Punkte einen weiteren Finaleinzug. Wie knapp die Entscheidung um die Finaltickets an diesem Gerät war, belegt die Tatsache, dass der Brite Danny Crouch als stärkster Turner in der Qualifikation gerade mal 0,35 Punkte vor dem Achtplatzierten lag – und Gino somit weniger als 0,5 Punkte Rückstand auf den Qualifikationsbesten hatte.

Leni Bohle (TS Hohenems) und Aurea Wutschka (TS Wolfurt) waren am Mittwoch an der Reihe – und wussten an drei von vier Geräten zu überzeugen. Lediglich am Stufenbarren schlichen sich beim ÖFT-Trio, das von der Wienerin Valentina Frint komplettiert wurde, ein paar Fehler ein  - nichtsdestotrotz schaffte die österreichische Mannschaft den sehr guten 11. Rang im Feld der 24 angetretenen Nationen.

In der Einzelwertung war Leni mit 47,90 Punkten erwartungsgemäß die stärkste Österreicherin und verpasste gleich zwei Finalbewerbe denkbar knapp: Am Sprung blieb ihr als 11. der Finaleinzug um 0,15 Punkte verwehrt, noch weniger fehlte am Balken mit gerade mal 0,05 Punkten Rückstand auf die Achtplatzierte – beide Resultate sind übrigens die besten Einzelgeräte-Platzierungen der ÖFT-Turnerinnen in der EYOF-Geschichte! Aurea kam im 80-köpfigen Starterinnenfeld trotz eines Sturzes am Stufenbarren mit 44,85 Punkten noch auf den respektablen 42. Rang im Mehrkampf und lieferte somit die beste Bestätigung für ihre EYOF-Nominierung.

Mit ihren Leistungen haben sich Gino und Leni übrigens auch für das erstmals ausgetragene Mixed Pair-Finale der besten 16 Teams – bestehend aus jeweils einer Turnerin und einem Turner – qualifiziert. Dabei starten die Turner an den Geräten Boden, Barren und Reck, die Turnerinnen wählen zwischen den Geräten Boden, Sprung und Balken. Nach jeweils zwei frei wählbaren Geräten turnen die besten vier Teams am übrig gebliebenen Gerät um den Sieg in diesem spannenden Mixed-Bewerb, der donnerstags um 14:00 Uhr auf dem Programm steht. Daumen drücken für Leni und Gino ist somit angesagt und wer live mitfiebern möchte, kann das über den folgenden Livestreamlink tun: https://eoctv.org/live/

 

Hervorragender 6. Platz im Mixed Pairs-Finale

Hervorragender 6. Platz im Mixed Pairs-Finale

Die EYOF-Festspiele aus Vorarlberger Sicht gehen in die nächste Runde: Bei dem Mixed Pairs-Finale der 16 besten Nationen zeigten sich Leni Bohle und Gino Vetter erneut in bestechender Verfassung und schafften es auf den ausgezeichneten 6. Platz – hinter Italien, Deutschland, Rumänien, der Ukraine und (weniger als zwei Zehntelpunkte Rückstand auf) Großbritannien, aber noch vor großen Turnnationen wie Frankreich (Platz 8) oder der Schweiz (Platz 12).

Natürlich kam der Modus (die Turner turnen zunächst an zwei der drei Geräte Boden, Barren und Reck, bei den Turnerinnen gab’s die Auswahl zwischen den Geräten Sprung, Balken und Boden) den beiden Ländle-Aushängeschildern entgegen – aber schließlich hatten alle Aktiven dieselben Geräte zur Auswahl und letzten Endes muss man die Übung dann auch möglichst auf den Punkt turnen.

Das gelang Gino am Boden mit 13,30 Punkten nahezu perfekt – mit dem Italiener Riccardo Villa, bereits Silbermedaillengewinner im Mehrkampf, gelang gerade mal einem der zehn Turner, die sich für den Boden entschieden hatten, eine bessere Übung als Gino! Leni lief es am Sprung ähnlich gut: Ihre 13,166 Punkte wurden lediglich von der Deutschen Helen Kevric, Goldmedaillengewinnerin im Mehrkampf, sowie der Spanierin Sainza Garcia Tejada überboten – und das, obwohl nicht weniger als 15 der 16 Finalistinnen am Sprung an den Start gingen. Aber auch am Boden konnte sich Leni im Vergleich zum Mehrkampf nochmals steigern: Ihre 12,10 Punkte waren die fünftbeste Wertung im Kreis der 13 Bodenturnerinnen. So vereitelte lediglich ein Sturz von Gino am Barren die Sensation aus heimischer Sicht. Mit 11,933 blieb er ca. 1,4 Punkte hinter seiner Mehrkampfleistung zurück, die ihm den Einzug ins Barrenfinale gebracht hatte. Mit einer ähnlich starken Barrenübung wäre der Einzug ins Finale der besten vier Nationen jedenfalls drin gewesen – und damit sogar eine mögliche Medaille für Österreich (und das „VTS-Dream Team“ Leni & Gino) beim diesjährigen europäischen olympischen Jugendfestival! An dieser Stelle eine herzliche Gratulation nicht nur an Leni und Gino, sondern auch an Landestrainer Daniel Rexa, dem es gelungen ist, Leni im Mixed Pairs-Finale perfekt auf den bislang wohl wichtigsten Wettkampf ihrer Karriere einzustellen und der damit sicherlich einen wesentlichen Anteil an ihrer hervorragenden Leistung hatte.

Am Freitag ab 18:00 Uhr gibt’s für Gino den großen Showdown mit dem Barrenfinale. Als Drittbester der Qualifikation ist auch hier eine Medaille im Bereich der Möglichkeiten – es bleibt also spannend bis zum Schluss!

Gino Vetter starker Fünfter im Barrenfinale

Das diesjährige Europäische Olympische Jugendfestival (EYOF) wird für die VTS mit Sicherheit für längere Zeit in positivster Erinnerung bleiben, gab es doch noch nie so viele Spitzenplatzierungen zu feiern: Im Teambewerb Rang 8 bei den Turnern (mit Gino Vetter) und Rang 11 bei den Turnerinnen (mit Leni Bohle und Aurea Wutschka), in den Einzelwertungen die Ränge 11 (Gino), 22 (Leni) und 42 (Aurea) und zuletzt im Mixed Pairs-Finale der famose 6. Platz durch Leni & Gino!

Heute hatte Gino seinen letzten Auftritt im Barrenfinale, für das er sich als Drittbester der Qualifikation zumindest Außenseiterchancen auf eine Medaille ausrechnen durfte. So wollte er an diesem Tag seinem Wiener Teamkollegen Alfred Schwaiger nacheifern, der am Vortag im Seitpferdfinale bereits sensationell eine Bronzemedaille für Österreich erturnte. Die Ausgangslage war zwar denkbar schwierig, hatte Gino doch den niedrigsten Ausgangswert aller Finalisten und musste somit eine möglichst saubere Übung abliefern. Aber nachdem vor ihm gleich drei Turner stürzten, schien eine Spitzenplatzierung in greifbarer Nähe. Und Gino kam als Letzter der Finalturner nach kleinen Unsicherheiten zu Beginn denn auch sehr souverän durch und erhielt verdientermaßen die zweithöchste E-Note. Da er in der Schwierigkeit aber vier bis sieben Zehntelpunkte hinter den Medaillengewinnern Jukka Ole Nissinen (GER), Bozhidar Zlatanov (BUL) und Radomyr Stelmakh (UKR) zurücklag, wurde es letzten Endes Platz fünf – gerade mal 0,166 Punkte hinter dem Armenier Erik Bachdasaryan.

Kleiner Trost für Gino: Mit seinen konstant starken Leistungen der letzten Tage belegt er in der ÖFT-Statistik bei einem Europäischen Olympischen Jugendfestival nunmehr gleich drei(!) der Top 5-Plätze: Besser war lediglich Alfred Schwaiger mit Platz 3 im Seitpferdfinale, danach kommt sein 5. Platz im Barrenfinale, gefolgt von Platz 6 im Mixed Pairs-Finale (was auch Vinzenz Höck 2013 im Ringe-Finale gelungen ist) und Platz 8 im Männer-Team-Bewerb.

Viel Zeit fürs Feiern bleibt allerdings nicht, steht für Gino – und auch Trainingskollege David Bickel – doch in weniger als zwei Wochen schon der zweite Saison-Höhepunkt auf dem Programm, wenn die Junioren-Europameisterschaften in München ausgetragen werden. Leider nicht mit dabei ist Leni Bohle: Der ÖFT hat sich im Vorfeld entschieden, nur die EYOF zu beschicken und auf ein Antreten der Juniorinnen in München zu verzichten. Mit ihren starken Leistungen in Banská Bystrica (Platz 9 am Schwebebalken, Platz 11 am Sprung) hätte Leni sicherlich auch in München ganz vorne mitturnen können.

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EYOF 20/2

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